GELD UND VERSICHERUNGEN: ZUSAMMENFASSUNG

  1. Überblick verschaffen. Welche Konten, Sparprodukte, Versicherungen, Kredite, Wertpapiere, Vereinsmitgliedschaften, Abonnements etc. habe ich?
  2. Analysieren. Hat sich meine persönliche Situation geändert? Habe ich ein unnötiges Produkt? Läuft ein Produkt demnächst ab? Bekomme ich die gleiche Leistung anderswo günstiger?
  3. Verändern. Polizzen und Geldanlagen an geänderte Lebenssituation anpassen; günstigere Angebote für Girokonto, Kfz-Haftpflicht, Wertpapierdepot prüfen.

Bilanz und Check zum Jahreswechsel

Bekanntlich werden per 31.12. die Sparzinsen für das abgelaufene Jahr gutgeschrieben, Kontoauszüge fürs Quartal oder das abgelaufene Jahr werden zugestellt. Das ist ein optimaler Anlass, seine persönlichen Finanzen zu überprüfen und zu durchforsten.

 

1.    Überblick verschaffen

Vorausschauende Planung ist das Um und Auf – auch beim Geld. Mit einem Haushaltsbudgetrechner lässt sich rasch feststellen, was und wie viel wofür ausgegeben wird und wie viel vom Einkommen im günstigsten Fall monatlich „übrig bleibt“. So lässt sich unter anderem zeigen, welche Neuanschaffungen (oder auch Produkte für die Altersvorsorge) man sich leisten kann oder ob zum Beispiel das Ausmalen noch ein Jahr verschoben werden muss.

 

2.    Drei Monatseinkommen als Notgroschen

Eiserner Bestandteil der Finanzplanung sollte ein sogenannter Notgroschen in Höhe von ca. drei Monatseinkommen sein, damit der defekte Geschirrspüler oder eine dringende Reparatur im Haushalt oder beim KFZ keinen Engpass in der Liquidät aufbringt. Diesen Geldbetrag legt man am besten auf ein täglich fälliges Sparbuch, um sie jederzeit zur Verfügung zu haben. Der Nachteil der geringeren Verzinsung wiegt nicht so schwer wie das Problem, im Notfall kein Bargeld zu haben.

Zum Überblick gehört auch, alle Finanzprodukte / Sparformen anzuschauen, also Girokonten, Sparbücher und Online-Sparkonten, Versicherungen, Kredite und andere Anlageprodukte. Zum Jahreswechsel sollten dann auch sämtliche Abbuchungs- und Daueraufträge durchforstet werden. Auch das Quick-Guthaben auf der Bankomatkarte sollte aufgebraucht werden, ehe die neue Karte kommt. Auf Sinnhaftigkeit kontrollieren sollte man auch kleine laufende Ausgaben wie Vereinsmitgliedschaften, Abonnements oder Spenden-Daueraufträge.

 

3.    Frust über hohe Kontospesen

Dieser Frust muss nicht sein. Es gibt wahrscheinlich günstigere Alternativen und ein Wechsel macht wenig Mühe, weil die neue Bank den Großteil des Aufwandes übernimmt. Zuerst sollte man sein Konto analysieren (Anzahl der Buchungen, wie oft wird das Konto überzogen, Kosten für Kreditkarte usw.).

 

4.    Bausparverträge überprüfen

Auch gebundene Spareinlagen oder Bausparverträge gilt es unter die Lupe zu nehmen. Wenn die Bindefrist abgelaufen ist, gibt es mitunter nur noch Mini-Zinsen. Daher sollte man nachschauen, welche Sparbücher oder -konten wann ablaufen und sich den Fälligkeitstermin im Kalender notieren. Dann kann man das Sparprodukt rechtzeitig auflösen und hat auch noch Zeit, sich um eine günstige Neuveranlagung zu kümmern. Aber nicht nur zu spät, sondern auch zu früh abheben kostet Geld. Bei vorläufiger Auflösung fallen Vorschusszinsen an.

 

5.    Polizzencheck

Alle Versicherungsverträge sollte man heraussuchen und durchschauen. Das Augenmerk sollte dabei auf folgende Fragen gerichtet sein:

  • Brauche ich diese Versicherung?
  • Könnte ich sie anderswo billiger bekommen?
  • Passt die Polizze noch?
  • Hat sich meine Lebenssituation seit Vertragsabschluss geändert?
  • Sind noch alle Kinder mitversichert?

Bei Gründung einer Familie wird es beispielsweise Zeit, eine Ablebensversicherung ins Auge zu fassen, will man seine Familie bei plötzlichem Ableben nicht unversorgt zurücklassen.

 

6.    Eigenes Risiko realistisch einschätzen

Die eigene Risikosituation sollte realistisch eingeschätzt werden. Eine Privathaftpflichtversicherung sollten alle haben, auch eine Unfallversicherung ist meist anzuraten. Sparen lässt sich hingegen bei Risiken mit geringen finanziellen Folgen oder bei Versicherungen, die im Schadenfall nur geringe Leistungen bringen.

 

7.    Doppelversicherungen kündigen

Auch Doppelversicherungen sollte man kündigen. Sparen lässt sich auch, wenn man bei jährlich kündbaren Versicherungen wie der Kfz-Haftpflicht günstigere Alternativen prüft.

Wer seine Versicherung (besonders Lebens- oder Kfz-Versicherung) monatlich begleicht, verschenkt Geld. Einmal jährlich zu zahlen kommt meist günstiger. Eine monatliche Zahlweise ist mitunter ohne Zuschlag möglich, wenn man abbuchen lässt.

 

8.    Vorsicht, Unterversicherung!

Nicht alle Polizzen bieten rundum den erwarteten Schutz. Daher sollte man beim Finanzcheck den Vertrag genau studieren und prüfen, welche Risiken gedeckt sind. Ist der Schadensfall erst passiert, ist es zu spät! Man reicht den Schadensfall ein – und erhält womöglich vom Versicherer eine Absage, weil der Schaden nicht gedeckt war. Auch die Höhe der Deckungssumme sollte man prüfen. Klassisches Beispiel: die Haushaltsversicherung. Ist die Versicherungssumme deutlich niedriger als der Wert des Wohnungsinhalts, spricht man von Unterversicherung. Bei der privaten Unfallversicherung ist darauf zu achten, dass die finanziellen Folgen eines Unfalls für den Extremfall (völlige Invalidität) abgefedert werden.

 

9.    Wertmitteilung: lesen, hinterfragen

Bei Lebensversicherungen erhält man einmal im Jahr eine Wertmitteilung. Diese sollte man nicht nur lesen, sondern auch hinterfragen und gegebenenfalls die Polizze ändern.

 

10.  Schulden managen

Auch Schulden müssen geordnet werden. Die Raten sollten pünktlich bezahlt werden, sonst werden Verzugsspesen fällig. Mitunter begleichen Kreditkunden ihre Raten zwar regelmäßig, aber irrtümlich einen Monat später, als sie fällig sind. Das lässt sich leicht in Ordnung bringen, indem man zwischendurch eine zusätzliche Rate bezahlt, und spart so eventuell Spesen. Ist man mit den Kreditraten wegen finanzieller Schwierigkeiten erheblich im Rückstand, hilft es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. In diesem Fall sollte man unverzüglich die Bank kontaktieren, sonst droht die sofortige Fälligstellung des Kredits.

 

11.  Günstige Zinsen, aber nur für kurze Zeit

Viele Wohnraumfinanzierungen haben eine Fixzinsvereinbarung oder einen günstigen Einstiegszinssatz. Diese laufen aber nur für eine bestimmte Zeit. Beim Finanz-Check ist daher nachzuschauen, ob die Vereinbarung bald abläuft und eventuell verlängert oder neu ausgehandelt werden muss. Bei Änderungen berechnen (lassen), wie hoch die monatliche Belastung in Zukunft sein wird.

 

12.  Heikle Fremdwährungskredite

Auch hier muss der aktuelle Schuldenstand sowie der /die Tilgungsträger kontrolliert werden.

 

13.  Depot-Check

Für das Wertpapierdepot gilt Ähnliches wie für Spareinlagen. Nach der Bestandsaufnahme aller Anlagen sollte die Prüfung etwaiger Fälligkeiten (z. B. Anleihen) folgen, um rechtzeitig darauf reagieren zu können. Die Performance von Investmentfonds sollte man über Jahre hinweg im Auge behalten und mit der Entwicklung des jeweiligen Marktes (Aktien, Anleihen…) vergleichen. Bringt ein Fonds jahrelang überdurchschnittliche Verluste, ist der Ausstieg zu überlegen.

 

14. Unterlagen sieben Jahre aufheben

Unterlagen für Konto oder Steuer müssen sieben Jahre aufgehoben werden. Zum Finanz-Check gehört auch das Ausmisten. Aber die verjährten oder sonst nicht mehr benötigten Unterlagen sollte man nicht einfach ins Altpapier geben, sondern erst zerreißen oder und unkenntlich machen. Am besten funktioniert das mit einem Reißwolf.

 

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